Therapie

Ähnlich wie bei MS und NMOSD unterteilt sich die Behandlung von MOGAD in die Schubtherapie und eine langfristige Immuntherapie.

Therapie des Schubes

Die Therapie eines Schubereignisses sollte so schnell wie möglich erfolgen, um möglichst einen vollständigen Rückgang der Symptomatik zu erreichen. In erster Linie erfolgt eine hochdosierte intravenöse Kortikosteroidgabe (1g Methylprednisolon für 3-5 Tage). Sollte hierunter keine ausreichende Besserung erreicht werden und weiterhin eine schwere Behinderung bestehen, kann eine Eskalation der Schubtherapie wie bei der NMOSD mittels Plasmapherese oder Immunadsorption durchgeführt werden. Bei einigen Fällen können intravenöse Immunglobuline ggf. in Kombination mit o.g. Therapien angewendet werden. Zusätzlich ist je nach Schwere des Schubereignisses und Krankheitsverlauf ein Kortisonausschleichschema im Verlauf zu erwägen, da sich gezeigt hat, daß das Risiko einer erneuten Verschlechterung/eines neuen Schubes nach Ausschleichen der oralen Steroide geringer ist.

Langzeittherapie

Wie bei der NMOSD ist auch bei der MOGAD die Schwere der körperlichen Beeinträchtigungen durch rezidivierende Schubereignisse gekennzeichnet. Daher ist eine für den Patienten individuell ausgewählte langfristige Immuntherapie zur Prävention weitere Schubereignisse sinnvoll. Aktuell liegen noch keine Daten aus randomisierten Medikamenten-Studien vor, jedoch gibt es verschieden größere Fallstudien bezüglich der Behandlung mit Immuntherapien. Hier kommen neben Azathioprin, Mycophenolat mofetil, intravenöse Immunglobuline monatlich, niedrigdosierter Kortisondauertherapie auch Rituximab und Tocilizumab in Frage.

letzte Aktualisierung: 16.09.2022